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10. Feb. 09 | Beitrag von Sibylle

1999 Cabo Verde

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Cabo Verde 12.6. – 28.6.1999

Santiago:
Hotel Sol Marina ist ein einfaches, sauberes, günstiges, nettes Hotel ohne viel Luxus – Zimmer mit Bad, mehr braucht man ja auch nicht. – Ist von Deutschland aus meines Wissens gar nicht so einfach zu buchen. Ist aber auch nicht nötig – wir
waren fast die einzigen Gäste (Ich glaub, ich hab irgendwo noch die Adresse – falls es Dich interessiert, kann ich die mal rauskramen). Die großen Hotels (Hotel Tarrafal, Bungalows Baja Verde) sind wesentlich teurer und vom Baja Verde würde ich
sowieso abraten, obwohl die Tauchbasis dort angesiedelt ist. Der Besitzer hat eine Affenhorde in dem kleinen Palmenwald dort angesiedelt, die laufend irgendwelchen Blödsinn machen. D.h. alles mögliche klauen, was nicht niet- und nagelfest ist und die auch noch bissig sind! Außerdem hat er ein winziges Becken angelegt (ca. 2x2m) in dem er drei Meeresschildkröten in Süßwasser (!) dahinvegetieren läßt. Regelmäßig geht eine davon ein, dann läßt er sich einfach eine neue fangen. So eine Tierquälerei würde ich nicht auch noch unterstützen indem ich dort buche. Allerdings hat das Baja Verde natürlich eine ganze Menge Komfort (Bungalows mit Klimaanlage, etc.)

Zu den Unterkünften sei vielleicht ergänzend noch das Hotel „Nha Terra“ auf Sal zu erwähnen. Es liegt etwas nach hinten versetzt zum Strand (ca. 150m), hat aber den Vorteil, daß es näher an den Restaurants des (kleinen) Zentrums von Sta. Maria liegt und man ist dort nicht in der reinen Touristenburg „eingesperrt“, wie in den Bungalowanlagen „Belorizonte“ (mit Stingray DC), „Morabeza“ und „Djadsal“ (mit italien. Tauchbasis). Kostenpunkt 3000,- – 3500.- ECV/Doppelzimmer (ca. 53-65 DM). Übrigens: Das SolMarina in Tarrafal kostete 1500.- ECV/Doppelzimmer (ca.26 DM). A propos Geld noch ein Tip: Es ist nicht ganz leicht, an Geld zu kommen. Die Banken haben nicht allzu häufig geöffnet, nur sehr wenige akzeptieren andere Zahlungsmittel als Bargeld oder Traveller Cheques (Währung übrigens egal). Mit Kreditkarten kommt man genauso weit (oder besser gar nicht weit) wie mit Eurocheques. Vereinzelt werden sie mit langer Bearbeitungszeit akzeptiert. Und nachdem das Land für ein Entwicklungsland ziemlich teuer ist, geht das Geld auch ganz schön schnell wieder raus!

Als Buchtip kann ich nur den DUMONT-Reiseführer erwähnen, der zwar nicht übermäßig gut, aber dafür so ziemlich der einzige ist. Manche Infos sind nicht richtig (z.B. gibt es keine Druckkammer in Ribeira da Barca, vgl. S. 130 – die nächste ist irgendwo in Afrika oder Portugal), aber insgesamt paßt’s schon.

Tauchbasis:
Wir waren im Juni auf Cabo Verde und haben uns für die französische Tauchbasis (Technosea) entschieden. Das eine Boot war voll einsatzbereit, das andere wurde gerade repariert. Von der deutschen Tauchbasis (Stingray), die mittlerweile deutsche Tauchguides hat, haben wir aus zweiter Hand ziemlich üble Dinge gehört (unverantwortlicher Leichtsinn, unfreundlich bis aggressiv). Dazu kann ich aber nicht besonders viel sagen. Ich kann nur wärmstens die französische Basis – damals unter der Leitung von Loic Leduc – direkt am Strand empfehlen. Die fahren dieselben Tauchplätze wie Stingray an, führen diese aber sicher durch (ohne besondere Beschränkungen), die Gruppen waren viel kleiner und die Atmosphäre echt klasse. Die Tauchplätze selber sind auf Sal sind wirklich ziemlich heftig, wie das Runterhangeln am Bojenseil bei sehr starker Strömung betrifft. Wir hatten aber auch ganz ruhige TG – man kann die Strömung oft nicht vorhersehen.

Auf Santiago, der Hauptinsel der Kapverden gibt es in Tarrafal, das ist an der Nordseite der Insel, eine deutsche Tauchbasis, wo wir auch getaucht sind. Die Basis selbst „Divecenter Blue Adventure“ ist geführt von Peter Greim, der, als wir dort waren, selbst nicht viel tauchen konnte, weil er an einer Knieverletzung laborierte. Deshalb hatte er als Hilfe einen Tauchguide -Hans-Peter-, mit dem wir unsere TG gemacht haben. Der ist allerdings fast zeitgleich mit uns wieder nach Deutschland
zurückgeflogen. Vom Stil her dürfte aber alles gleich geblieben sein. Durch die geschützte Lage in der Bucht gibt es dort die Möglichkeit, ruhigere oder auch Nachttauchgänge zu machen. Sobald man allerdings die Bucht verläßt, können die Tauchplätze auch dort sehr starke Strömung haben, die teilweise wiederum unvorhersehbar ist und plötzlich auftreten kann.

Als erstes wird ein Check-Dive innerhalb der Bucht an einer ruhigen Stelle gemacht (den hat Peter auch selbst mit uns durchgeführt). Man baut den ganzen Krempel in der Basis (ca. 100m vom Wasser) zusammen, schnallt sich das Zeug auf den Buckel und latscht über den Strand zum Schlauchboot (es war ein ziemlich kleines Teil), wo der „Skipper“ Puto schon wartet (Ein Einheimischer, den Peter sozusagen zum Guide ausbilden wollte – während wir da waren, hat er sich nur ums Boot gekümmert). Dann fährt man zwischen 10 und 30min über teilweise ziemliche Wellen raus und das Boot ankert. In Tarrafal hatten wir keine TGe bei denen wir uns am Ankerseil runterhangeln mussten, aber einmal hat sich innerhalb einer halben Stunde eine so starke Strömung aufgebaut, daß wir es fast nicht mehr zum Boot geschafft hätten. Das war allerdings auch der schönste TG in Tarrafal – Fischsuppe pur!

Da man normalerweise wieder zum Boot/zum Bojenseil zurück muß, ist Tauchen auf den Kapverden meist auch nicht so gemütlich wie auf den Malediven, wo man sich einfach der Strömung hingibt und eingesammelt wird 🙂

Allgemein:
Die Temperaturen schwanken fast überhaupt nicht übers Jahr verteilt. An Land hat es um die 25 – 30 Grad – es erscheint aber meist nicht so übermäßig warm, weil die Luftfeuchtigkeit sehr gering ist. Regen fällt in der Gegend so gut wie nie, deshalb sehen die Inseln auch entsprechend karg aus. Man wundert sich, wie Menschen in einer so unwirtlichen Gegend überhaupt leben können. Die Wassertemperatur ist an der Oberfläche ca. 25 Grad – weiter unten hat es schon mal nur noch 19-20 Grad. Ein 5mm-Anzug war die untere Grenze zum Tauchen. Nachts war der fast ein bißchen zu dünn.

Mit Kriminalität hatten wir auf den Inseln keinerlei Probleme – die Leute sind freundlich, aber zurückhaltend. Man kommt mit Englisch und Händen und Füßen einigermaßen durch. Ohne Portugiesisch bekommt man allerdings keinerlei Kontakt. Kriminalität ist -denke ich- kein Thema. Man kann sich überall ohne Probleme bewegen. Auf den Märkten gibt es wahrscheinlich Taschendiebe (wie überall), aber uns ist auch da nix passiert.

Sal:
Sehr zu empfehlen ist auch ein Tagesausflug mit dem Jeep nach Buracona. Das ist ein Landtauchplatz, wo man auf etwa 25 m durch eine Art Tunnel in eine riesige Höhle taucht, an deren Ende durch ein Loch in der Decke die Sonne einfällt: Ein gigantischer Anblick !! (Bilder davon hängen in jeder der Tauchbasen)

Santiago:
Auf der südlichen Seite von Santiago liegt die Hauptstadt Praia. Von dort aus muß man mit einem Aluguer (Sammeltaxi) quer durch das Vulkangebirge fahren, was teilweise gigantische Ausblicke bietet, um nach Tarrafal zu gelangen.

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