Heute Nacht hatten wir beide schlecht geschlafen, waren aber beim Aufwachen dann doch ganz guter Dinge: Der Tag war schliesslich sozusagen geschenkt.
Zum Frühstück gingen wir gleich nach nebenan, wo es ein Croissant mit Schinken/Käse und Joghurt mit Früchten gab. Das Essen war so lala aber die Bedienung war ausgesprochen nett. Anschliessend schlappten wir zum Auto, die Badeschlappen holen. Weil der Weg ja so lang war (500m) bogen wir unterwegs zur Eisdiele ab und gönnten uns ein Schokoeis zum Frühstück. Dann gingen wir weiter zur Panaderia, um ein paar Bocadillos zu holen. Schliesslich stand eine Wanderung auf dem Programm. An einem Obst und Gemüsestand erstand ich noch ein paar Äpfel und dann machten wir uns im Appartement fertig für die kleine Tour.
Es sollte zu einer Nachbarbucht gehen und wir suchten zuerst mal den eigentlichen Wanderweg, der zwar zu Beginn blau-weiss markiert war und schöne Ausblicke auf San Jose bot
aber irgendwie hatten wir die Markierung bald verloren und kletterten im steilen Geröll herum.
Dabei fanden wir eine Höhle mit einem Durchbruch, durch den man (knapp) hindurchklettern konnte.
Auf der anderen Seite stellten wir fest, dass der Wanderweg ein ganzen Stück weiter unten verläuft und wir diesen Abstecher gar nicht gebraucht hätten. Aber schön war die Höhle doch gewesen 🙂
Weiter ging es auf einem schmalen, windigen, abschüssigem Weg mit fantastischen Blicken an der Küste entlang
bis zu einer einsamen Bucht: Der Cala Tobacco. Die Felsen erscheinen hier nahezu schneeweiss, wohl weil der Ursprung uralte Korallenriffe sind.
Man konnte hinunterklettern und wir hatten die Bucht dann ganz für uns alleine, um das Mittagessen zu geniessen. Eine herrliche Stimmung! Zum Baden lud die Bucht allerdings nicht ein, dazu war zuviel Seegras und anderes Holz auf dem Wasser – obwohl es glasklar war.
Deshalb kletterten wir ohne Bad wieder nach oben und gingen zur nächsten, halbwegs bewohnten Bucht, der Cala Higuera. Hier stehen ein paar Häuser herum, die ziemlich in die Wildnis gebaut sind. Anwesend war nur ein französischer Campingbus mit einem Pärchen, das offenbar die Ruhe geniessen wollte.
Wir gingen über die Schotterstrasse zurück in den Ort, weil wir genug Kletterpartie für heute gehabt hatten.
Den obligarorischen Schwumm machte ich bequem direkt vor unserem Appartement am Strand; Bernd war das Wasser heute zu kalt. Auch ich blieb nicht so lange drin, weil ich beim Schwimmen eine ganze Menge mittelgrosse, wunderschön rötliche aber unbekannte Quallen sah und nicht das Risiko eingehen wollte, dass die doch irgendwie nesseln. Zum Ausruhen setzten wir uns auf unsere schöne Terrasse und futterten den zweiten Bocadillo. Dann gab es eine Siesta bis zum Sonnenuntergang. Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir wieder eine kleine Runde um den Hafen, sahen dabei wieder Unmengen von Katzen
und gingen dann zum Essen ins Restaurant “Lo que diga la Rubia”. Das war gleich neben dem Frühstückslokal vom Morgen und auch hier waren die Betreiber – eine Mutter mit Sohn im Teenageralter – ausgesprochen nett. Wir quatschten ein bisschen über dies und das und der Sohn erzählte uns, er will unbedingt mal nach Berlin.Die Mutter meinte, er müsse dafür aber noch eine Menge lernen und arbeiten.
Auch das Essen war super – feiner Fisch (leider ein bisschen zu viel frittiert)
aber auch eine ganz tolle lokale Suppe (Salmorejo), ähnlich Gazpacho aber dicker und ohne Paprika. Hätte ich auch schon mal früher probieren können.
Zum Verdauungsspaziergang gingen wir nochmal auf die andere Seite des Ortes und liessen den letzten Abend auf der Terrasse ausklingen. Leider etwas gestört von einer Gruppe überdrehter Party-Leute auf dem Nachbarbalkon, wo zwei aufgetakelte Mädels lauthals und falsch irgendwelche spanischen Lieder mitgrölten und sich von zwei Typen beglotzen liessen. Wir gingen lieber ins Bettele und schon vor zwölf war dann doch Ruhe, weil die es vorzogen, am Strand weiterzusaufen.
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